Go4BioDiv 2010 in Japan
Anknüpfend an die positiven Erfahrungen von Go4BioDiv in Deutschland fand im Oktober 2010 parallel zur 10. UN-Konferenz über biologische Vielfalt in Nagoya, Japan, das zweite Jugendforum statt. Go4BioDiv Japan stand unter dem Motto „Unsere Schätze sind bedroht – Weltnaturerbe in Zeiten des Klimawandels“ und wurde gemeinsam von BMZ/GIZ,UNESCO, IUCN, der japanischen Universität Tsukuba, und dem Sekretariat der Konvention über biologische Vielfalt (SCBD) organisiert.
Die 34 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, zwischen 18 und 30 Jahren alt, kamen aus 25 Weltnaturerbestätten, die als „charismatische Kronjuwelen“ der Biodiversität angesehen werden. Sie repräsentieren über alle nationalen Grenzen und Partikularinteressen hinweg das gemeinsame Anliegen und die Verantwortung der Menschheit für den Erhalt dieser Weltschätze – und sie verdeutlichen, dass dringend Lösungen für die wachsenden Herausforderungen nötig sind.
Viele der Bedrohungen der herausragenden Naturräume entstehen durch den Menschen, wie z.B. Ressourcenübernutzung, Verschmutzung oder Massentourismus, andere sind nur schwer zu beeinflussen, wie z.B. die Folgen des Klimawandels. Um die Schätze auch für künftige Generationen zu erhalten, gilt es die Ökosysteme widerstandfähiger zu machen und die Schutzgebiete durch gutes Management, gesellschaftlichen Rückhalt und damit einhergehende Finanzierungsbereitschaft abzusichern.
Die große Bandbreite der Naturräume unseres Planeten und ihrer unterschiedlichen Herausforderungen wurde bei Go4BioDiv in Japan durch Welterbestätten aus fünf Kontinenten verdeutlicht – die jungen Repräsentanten kamen unter anderem aus dem deutschen Wattenmeer, dem grönländischen Gletscher Illulisat Icefjords, vom Fuße des Kilimandscharo in Tansania, aus dem Lebensraum der bedrohten Gorillas im Kahuzi-Biéga Nationalpark in Kongo (DR), dem sagen-umwobenen Inkaheiligtum Machu Picchu in den peruanischen Bergen, vom Galápagos-Archipel in Ecuador, den schneebedeckten Gipfeln des Himalaya in Nepal, dem von üppigem Wald überdeckten größten Höhlensystem der Welt in Vietnam, bis hin zu den bunten Korallenriffen Great Barrier Reef in Australien und der vom Meeresspiegelanstieg gefährdeten Südsee-Insel Tonga.
Um ihre Botschaften an Politikerinnen und Politiker sowie an die Öffentlichkeit zu tragen, entwickelten die Go4BioDiv-Repräsentanten während ihres 10-tägigen Aufenthaltes am Mount Fuji kreative Beiträge – unter anderem eine bunt bemalte Truhe mit symbolischen Schätzen aus ihren Welterbestätten und eine Tanzchoreographie. Einen gemeinsam produzierten Kurzfilm mit ihren persönlichen Botschaften und die umfangreiche Ausstellung „Our Treasures at Risk – World Heritage in Times of Climate Change“ stellten sie neben der Schatztruhe und zahlreichen Kreativbeiträgen in Nagoya auf der UN-Konferenz vor. In Podiumsdiskussionen und Symposien spürten sie mit Entscheidungsträgern von IUCN, UNESCO, dem Sekretariat der CBD und dem Gastgeberland Japan wegweisenden Fragen nach, wie der Rolle von indigenen Gemeinschaften, der Verantwortung von Wissenschaft und Technik, oder Möglichkeiten und Grenzen von Wissens- und Geldtransfer für langfristigen Naturerhalt.