Evaluierung der Bildungsmaterialien
„Die sachliche, nicht moralisierende Thematisierung globaler Nachhaltigkeitsthemen erfolgt angemessen komplex und ermöglicht die Übernahme verschiedener Perspektiven.“
Prof. Dr. Barbara Asbrand
Goethe-Universität Frankfurt am Main / Institut für Pädagogik der Sekundarstufe
Birgit Schößwender
Consulting fair:werk Die verschiedenen Facetten von Nachhaltigkeit möglichst anschaulich, konkret und aus verschiedenen Blickwinkeln zu vermitteln – das hat sich die Publikations-Serie „Nachhaltigkeit hat viele Gesichter“ vorgenommen. Vor allem der Transfer von Erfahrungen zum Umgang mit natürlichen Ressourcen aus dem Süden – und damit das Verlassen der reinen Nordperspektive – steht im Mittelpunkt. Bezüge zum „Globalen Lernen“ ergeben sich ebenso wie konkrete Anregungen zu eigenem Handeln und für Veränderungen. Die Serie wird seit 2007 von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) herausgegeben.
Die externe Evaluierung wurde von der Consulting fair:werk in Zusammenarbeit mit der Universität Frankfurt (FB Erziehungswissenschaften) mittels Online-Fragebogen und Telefoninterviews durchgeführt.
Wichtige Ergebnisse und Empfehlungen:
- Am intensivsten werden diejenigen Bände genutzt und im Bereich der Umweltbildung eingesetzt, die aktuelle Themen behandeln (Klimawandel, Ecological Footprint, Biodiversitäs-Konvention).
- Als Stärke der Publikationen werden die fachlich anspruchsvolle und inhaltlich differenzierte Darstellung von Nachhaltigkeitsthemen, die Darstellung von Zusammenhängen und die damit verbundene Anregung zum vernetzten Denken, die Betrachtung eines Themas aus verschiedenen Perspektiven sowie das attraktive Layout und der Einsatz unterschiedlicher Medien hervorgehoben.
- Das Alleinstellungsmerkmal der Serie ist die thematische Verknüpfung von Erfahrungen aus der Entwicklungszusammenarbeit mit Themen des internationalen Naturschutzes bzw. der Umweltbildung. „Dieses zentrale Anliegen der Publikationsreihe, Erfahrungen aus der Entwicklungszusammenarbeit in die Bildungsarbeit im Bereich Naturschutz und Nachhaltigkeit eingebracht zu haben, kann als erreicht gewertet und sollte weiter verfolgt werden.“ (Zitat aus dem Bericht)
- Der Spagat, verschiedenen Zielgruppen (von Multiplikatoren im außerschulischen Bildungsbereich, über Jugendliche bis hin zu Lehrkräften) mit der Serie gerecht zu werden, wird ausgeführt, irritiert jedoch in manchen Teilen.
Die Hauptzielgruppe wird eindeutig definiert und in Zukunft vom Stil her klarer als solche angesprochen: MultiplikatorInnen im Bereich des Globalen Lernens und der außerschulischen, umwelt- und entwicklungspolitischen Bildungsarbeit.
Für mehr Passgenauigkeit und Nutzerfreundlichkeit für den Einsatz im Unterricht und eine deutlich größere Attraktivität für Lehrkräfte wären umfangreiche Umbauten (zusätzlich direkt im Unterricht einsetzbare Materialien; Kopiervorlagen, konkrete methodische Vorschläge) in Struktur und Vertrieb der Bände erforderlich. Dies sollte durch die Zusammenarbeit mit kompetenten Kooperationspartnern mit (fach-)didaktischer und schul- bzw. unterrichtspraktischer Expertise abgedeckt werden.
Die Reihe ist gut in der Umweltbildung rezipiert, das Potential für den Einsatz in der Schule und im Bereich Globales Lernen wird jedoch noch nicht zur Gänze ausgeschöpft. Neben einer Ausweitung des Verteilers der Serie wird die Bewerbung der Publikationen (Rezensionen in Fach-Publikationen, Verlinkungen, Veranstaltungen und Kongresse) in Zukunft noch aktiver angegangen.
An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal bei allen an der Evaluierung Beteiligten sehr herzlich!