Lehmgehöft aus Benin

Huch! Die sind aber klein! Niedlich. Aber ist das schon das ganze Haus? – Hier muss man ganz schön umdenken. Im Nationalpark Pendjari ist ein "Haus", wie vielerorts in Afrika, eine Sammlung von Hütten, die mit einer Mauer verbunden sind, die gleichzeitig einen Hof und meist einen Schatten spendenden Baum eingrenzt. Die einzelnen Hütten sind nur vom Hof aus zugänglich und wie unsere Zimmer als kammerartiger Individualraum gedacht. Im Hof, also im Freien, wird gekocht und nachts hält sich das Vieh hier auf. Küche, Lager, Schlaf- und Wohnräume bilden jeweils eine kleine Hütte.
In den runden, kleinen Lehmhütten mit den Grasdächern schlafen immer nur wenige Erwachsene oder Kinder, entweder in einem großen Bett oder auf Matten auf dem Boden – je nach dem, wie groß die Familie ist. Im Bayerischen Wald gibt es dafür Bettgestelle aus Bambus mit einer Baumwollauflage. Die Eingangstüren haben zwar einen Rahmen, meistens aber keine Klinken! Die Definitionen von "Privatsphäre" sind eben überall anders! Tagsüber kann man es sich in selbstgeflochtenen Sesseln aus Bambus gemütlich machen und mit seinen Freunden eine Partie Fußball-Brettspiel spielen.

Siehe auch Lehmgehoeft_aus_Benin.pdf